Informationen
für Angehörige

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Alles in Ordnung?

Es ist Teil des Menschseins, sich Sorgen um das Wohl von wichtigen Personen im Umfeld zu machen. Manchmal betrifft dies den Bereich der sozialen Medien, des Gamings und des Glücksspiels. Vielleicht fragst du dich, ob das Verhalten von Partner:innen oder Freund:innen problematisch ist und was du tun kannst, um zu unterstützen?. Solche Fragen können zu großer Verunsicherung und Stress führen.

Es geht auch um dich

Problematische Verhaltensweisen bei Glücksspiel, Gaming oder der Social-Media-Nutzung entwickeln sich häufig schleichend. Von außen betrachtet sind die Anzeichen oft subtil. Ob ein Verhalten wirklich problematisch ist, kann meistens nur zusammen mit der entsprechenden Person herausgefunden werden. Sicher aber ist, dass du dir Sorgen machst, dass es dir damit nicht gut geht. Daher ist es wichtig nicht nur an das Wohl der anderen Person, sondern auch an dein eigenes zu denken.

Was du tun kannst

Du hast den Verdacht, dass jemand in deinem Umfeld von einer Verhaltenssucht betroffen ist und möchtest unterstützen? Wir empfehlen grundsätzlich, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Diese beraten auch Angehörige. Die Beratungsstelle kann dir dabei helfen, die Situation besser einzuordnen und herauszufinden, was du tun kannst. Unabhängig davon folgen ein hier einige grundlegende Hinweise.

 

Vielleicht denkst du, du hättest Warnzeichen schon früher erkennen und reagieren müssen. Mach dir bitte keine Vorwürfe. Verhaltenssüchte entwickeln sich oft schleichend und bleiben selbst für enge Angehörige lange unbemerkt. Und selbst, wenn es Anzeichen gab: du trägst keine Schuld an einer möglichen Suchterkrankung. Die Verantwortung liegt bei der betroffenen Person.

Sprich offen und respektvoll mit der betroffenen Person über deine Beobachtungen und Sorgen. Triff keine Feststellungen, sondern bleib bei deinen Wahrnehmungen und Gefühlen. Höre zu und signalisiere Wohlwollen. Die Person sollte von selbst aussprechen, dass sie Probleme hat oder Unterstützung wünscht. Wenn das nicht passiert, mache deutlich, dass sie mit Problemen gerne auf dich zukommen kann oder überreiche ihr unverbindlich den Kontakt zu einer Beratungsstelle.

Unterstütze deinen Angehörigen, aber übernimm keine Aufgaben oder Verantwortung, die ihm oder ihr zukommen. Setze klare Grenzen, um dich selbst zu schützen, und halte diese konsequent ein.

Liegt tatsächlich eine Verhaltenssucht vor, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese bewusst verborgen wird. Dadurch kommt es oft zu Unehrlichkeit. Vermeide es, unehrliche Verhaltensweisen zu unterstützen, sondern teile deine Beobachtungen und Sorgen mit und bitte um Ehrlichkeit.

Falls im Rahmen der Verhaltenssucht Schulden entstehen, vermeide es, Geld zu verleihen oder Schulden zu übernehmen. Dies hält das problematische Verhalten länger aufrecht. Das kann manchmal sehr schwer fallen, vor allem wenn es um Existenzen geht. Indem du die Schulden übernimmst, hilfst du der betroffenen Person jedoch nicht.

Sobald die Person offengelegt hat, dass sie in Schwierigkeiten ist, ermutige sie, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder therapeutische Angebote können den Weg aus der Abhängigkeit ebnen.

Achte auch auf dein eigenes Wohlbefinden. Der Umgang mit einer suchterkrankten Person kann sehr belastend sein – nimm dir regelmäßig Zeit für dich und suche bei Bedarf selbst Unterstützung.

Unser Angebot

Materialien

Wir haben eine Vielzahl an Informationsmaterialien für dich. Klick dich doch einfach mal durch unsere Angebote. Vielleicht ist etwas Passendes für dich und deine Angehörigen dabei!

Beratung und Unterstützung